Die Rumplhanni

Lena Christ: „Die Rumplhanni” | Hörspiel | Lohrbär-Verlag, 2014
ISBN 978-3-939529-13-2

Johanna Rumpl, die „Rumplhanni“, verdingt sich als Magd beim Hauserbauern zu Öd bei Aibling. Selbst Bäuerin zu werden, ist ihr Traum; was für ein uneheliches Kind niederer Herkunft nicht einfach ist: „A Barasolflickersbankert, a windiger Deanstbot, a oaschichtiger!“ nennt sie der Staudenschneidergirgl. Der einzige Weg zum eigenen Hof scheint über ein Kind mit dem Simmerl zu gehen, dem Sohn des Hauserbauern. Fast ist es so weit, da muss der Simmerl in den Krieg. Dass es ein Weltkrieg werden wird, weiß anfangs, im August 1914, noch niemand. Aber dass der Bauernsohn vielleicht nicht mehr zurückkehren könnte, dessen ist sich die Hanni bewusst. Und was dann? Sie gibt vor, schwanger zu sein ‒ und hofft, dass, bis der Schwindel auffliegt, ihr der Bauer den Hof schon überschrieben haben wird.


 

Lena Christ

Lena Christ

Als „Die Rumplhanni” 1916 erschien, wusste auch ihre Autorin noch nicht, wie lange der Krieg dauern und wohin er führen würde, „dieser blutige Maahder, der nimmer Derweil hat, die Sense zu wetzen vor lauter Mähen und Morden.“ Die Menschen auf dem Land führen ein entbehrungsreiches Leben mit viel Arbeit und wenig Vergnügungen ‒ man hat Wichtigeres zu tun, als sich um Politik zu kümmern. Insbesondere jetzt, wo die meisten Burschen im Krieg sind. Lena Christ vermittelt einen tiefen Einblick in das ärmliche Leben der Landbevölkerung und der Arbeiterklasse des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Foto Lena Christ


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Bleistiftskizze: Hanni kommt in München an.

Die Figur der Rumplhanni ist vermutlich für viele durch die großartige Verfilmung von Rainer Wolffhardt (1981) mit der Schauspielerin Monika Baumgartner belegt.

Deshalb habe ich versucht, Hanni nicht in einem Portrait oder einer Frontalansicht, sondern im Profil darzustellen und ihr einen forschen, neugierigen Ausdruck verliehen (vielleicht soll sie auch ein bisschen an die Autorin Lena Christ erinnern). Der hoch aufgerichtete Kopf als Symbol für ein klares Ziel vor Augen ... ein „nicht unterkriegen lassen”, ... mit ihrem (Über)-Lebensmotto:
„a Haus, a Kuah und a Millisuppn in der Fruah.”

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